Galevala Komia Aino "Lempi"

03.12.1999 - 05.10.2010

HD-AA - ED-00
LPN1-DN - LPN2-NN
71 cm - 53 kg

Gewiss werde ich traurig sein, wenn Du gehst. 
Es wird still sein. 
Ich werde Dich am Horizont kleiner werden sehen, 
bis Dich die untergehende Sonne wegleuchtet 
und ohne die Nacht zu verbrauchen wieder aufgeht. 
Die Stille wird sich mit Leben füllen, 
das wieder einmal anders ist, 
und ich werde dann dankbar sein, 
daß es Dich gab.

Mir ist, es sei gestern gewesen, als ich Dich im Februar 2002 mit Herzklopfen, Spannung und Vorfreude am Zürcher Flughafen in Empfang nahm. Dass Du mit Deiner Anschmiegsamkeit und Deinem sanften Blick alle Menschenherzen im Sturm erobern würdest, haben wir gleich nach Deiner Ankunft gespürt. Als zweijährige, wohlerzogene Hündin kamst Du aus Finnland angereist, sprangst aus Deiner Box und hast uns wie alte Bekannte begrüsst. Vom ersten Tag an hast Du meine kühnsten Hoffnungen und mein leises Bangen bei weitem übertroffen, denn nichts deutete darauf hin, dass Du erst wenige Tage bei uns warst. Du fühltest Dich gleich zu Hause, und hast sofort einen Platz in unseren Herzen eingenommen.

 

Im Laufe Deiner jungen Jahre hast Du 15 Kindern das Leben geschenkt, welchen Du eine liebevolle

und sehr geduldige Mutter warst.

Dein goldenes Herz und Deine liebenswerte, überaus freundliche Art erkennen wir in Deinen Söhnen und Töchtern wieder.

Als Du älter wurdest, durftest Du als herzensgute Oma zwei Würfe Deiner Gefährtin Filis miterleben. Das wilde Treiben der Sprösslinge wurde Dir nie zuviel, und Du hast sie gelehrt, was es heisst, ein souveräner, allen Situationen gewachsener Leonberger zu sein.

 Vor gesundheitlichen Schwierigkeiten im Alter wurdest Du nicht verschont. Die Würde, mit der Du jedoch kurzfristige

Probleme getragen hast, Dein Wille, wieder ganz gesund zu werden, waren unvergleichlich.

Am 18. Februar 2008 musstest Du Dich der ersten Entfernung kleiner Mammatumoren unterziehen.

Ein halbes Jahr später hattest Du mit 9 Jahren eine schwere Entzündung im Lendenwirbelbereich, welche wir mit Schmerz- und Entzündungshemmern schnell eliminieren konnten. Ich war so erleichtert, dass sich der anfangs befürchtete Bandscheibenvorfall nicht bestätigte.

Allerdings war eine beginnende Spondylose auf den Röntgenbildern nicht zu übersehen.

 

In Deinem elften Lebensjahres bildeten sich neue Mammatumore. Lange sträubte ich mich dagegen, Dich in Deinem schon fortgeschrittenen Alter erneut einer Vollnarkose auszusetzen, doch das Wachstum der Geschwüre steigerte sich ins Unermessliche. Ich musste einsehen, dass Fortbewegung und gemütliches Liegen für Dich beschwerlich wurden. Nachdem ein Lungenröntgenbild Metastasenfreiheit bestätigte und Dein Herz noch völlig intakt war, entschied ich mich, dem Vorschlag des Tierarztes Folge zu leisten und am 2. Juni 2010 die ganze linke Gesäugeleiste entfernen zu lassen.

Wie erstaunt und glücklich war ich, als Du in Deinem grünen Aerobicdress, der Deine Bauchnaht von den Vorder- bis zu den Hinterbeinen schützte, wieder munter und flotten Schrittes auf unsere Spaziergänge mitkamst!

 

Es vergingen gut zwei Monate, bis ich mit Schrecken feststellte,

dass im Ellbogen-Brustbereich erneut ein Knoten zu wachsen begann.

Die Zeit von Schmerz- und Entzündungshemmern begann. Anhand einer Nadelaspiration konnten nur Entzündungs- jedoch keine Krebszellen gefunden werden. Dein Tierarzt versprach sich eine Rückbildung des entzündeten Gewebes, während ich meinen Glauben daran von Anfang an verloren hatte. Der Knoten wuchs unentwegt weiter, und bis Deine letzten Tage kamen, hätten drei Hände knapp gereicht, um ihn zu umschliessen!
Die nach Deinem Tod entnommene Biopsie des Geschwürs ergab ein sog. Hämangioperizytom - ein eher selten auftretender, bösartiger Tumor.

 

Am 4. Oktober hast Du Zeichen gesetzt, die ich nie vergessen werde. Du wolltest mir sagen, dass Du mich bald verlassen würdest, und ich hatte Dich verstanden. Du hast mich auf einen Abschied von Dir vorbereitet, und ich musste mich der Tatsache, dass die Stunden gezählt sind, stellen, ob ich wollte oder nicht.

Bereits am Nachmittag hast Du mir gezeigt, das Du unbedingt in meiner Nähe sein möchtest. Du wolltest die Hauptstrasse überqueren, weil Du mich dort gesehen hattest - Dein Leben lang hättest Du diese Strasse nie ohne mich übertreten.

Am späteren Abend warst Du sehr unruhig, konntest keine zwei Minuten mehr an einem Platz liegen. Immer wieder hast Du versucht, aufzustehen und konntest nicht verstehen, warum Deine Hinterbeine keine Kraft mehr hatten. Ich ertrug diesen Anblick nicht und dachte.........jetzt ist die Zeit gekommen, um mit Dir auf die letzte Reise zu gehen. Ich rief die Notfalltierärztin an. Sie konnte mich soweit beruhigen, dass Du mit 6 Schmerztabletten pro Tag nicht leiden müsstest. Also warteten wir die Nacht ab, in der Du schwächer wurdest und Dein Atem bis in die frühen Morgenstunden nur noch ein Hauch war. Du warst ganz ruhig, hast nicht mehr dafür gekämpft, dass Dich Deine Glieder wieder aufstellen mögen.

In der Finsternis des 5. Oktobermorgens trugen wir Dich in mein Auto. Filis und Jemba hüteten ihre sterbende Freundin, während ich unter Tränen zur Klinik fuhr.

Die Notfalltierärztin wollte die erlösende Spritze in der Praxis holen, doch bis sie zurückkam, hattest Du mir in meinen Armen Deinen letzten Atemzug geschenkt.

 

Liebe Lempi, ich danke Dir für all die schönen Jahre, die ich mit Dir erleben durfte.

 Du warst für mich der Inbegriff einer Leonbergerhündin, wie man sie sich nur wünschen kann.

Dein Leben lang brauchte es kein lautes Wort - oft haben wir uns ganz ohne Worte verstanden.

Du warst einfach immer dort, wo man Dich brauchte und liebte.

 

Ein herzlicher Danke geht auch an Ihre Züchterin Tiina Laito in Finnland.

Es ist für mich nicht selbstverständlich, dass sie mir diese wunderbare Hündin weitab ihrer Heimat anvertraute.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ruhe in Frieden geliebte Lempi

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