J.Lo Paquidis vom Eichbüel

01.05. 2014 - 16.05.2022
HD-BB - ED-01
LPN1-NN - LPN2-NN - LEMP-DN
68 cm - 50 kg

Liebe J.Lo
Eigentlich sollte ich - wie bei all meinen anderen Leos, welche verstorben sind - das Hauptfoto in schwarz-weiss umwandeln. Aber ich schaffe es nicht, Dir das Leuchten zu nehmen. Dieses Strahlen, dieser Glanz, dieses sich Einfügen in die Natur, in welcher Du Dich immer überaus gern bewegt und geduldig als Modell kooperiert hattest, muss auf einem meiner Lieblingsfotos bestehen bleiben, auch wenn Dein sanftes Lächeln für immer verblasst ist.

Ruhe in Frieden und ohne Schmerzen, geliebter Flümbi.....

Ihr Name stand schon auf dem Heimweg der gemeinsamen Hochzeitsreise mit Mutterhündin Idis vom Eichbüel zu Paddy's Paquino vom Löwengarten fest: Kurz und bündig J.Lo. Wer kennt sie nicht - Jennifer Lopez, die erfolgreiche, temperamentvolle Lady mit kräftiger Stimme.
Zwei Monate nach der Bratislava-Reise wurden J.Lo und ihre 5 Geschwister in der mir schon seit vielen Jahren vertrauten Schweizer Zuchtstätte vom Eichbüel geboren, und im Juli 2014 brachte dieses kleine Fellbündel an einem trüben Regentag die Sonne und einen frischen Wind in unser Haus.

 

J.Lo war seit Anbeginn eine stets temperamentvolle, agile, flinke und extrem aufmerksame Begleiterin; ihr entging gar nichts. Sie bewegte sich ausgesprochen gern mit ihren Menschen in der näheren Umgebung und auf langen Wanderungen in den Bergen. Auch entspannendes, ausdauerndes Schwimmen war eine ihrer besonderen Leidenschaften.

 

Und als ob ich geahnt hätte, dass J.Lo aufgrund einer 3 Tage alten, schwerwiegenden Verdachtsdiagnose nicht mehr lange bei uns sein würde, planten wir einen Tag vor ihrem unerwartet schnellen Tod einen Ausflug an die Thur, wo sie ein letztes Mal ihre Runden im Wasser geniessen durfte.

 

Das Niederschreiben von J.Lo's Krankengeschichte in Kurzform macht mich nach wie vor traurig und fassungslos.
Meine sonst immer fitte und gesunde Hündin begann im Dezember 2021 am rechten Hinterlauf zu hinken.

Anfangs Januar 2022 folgte auf eine manuelle Untersuchung und das Röntgen in einer auf Orthopädie spezialisierten Praxis die Diagnose Spondylose. Hätte man damals alle angefertigten Röntgenbilder auch nur kurz angeschaut, wäre ich im Winter bereits vor einer niederschmetternden und hoffnungslosen Diagnose gestanden. Selbst mein Hinweis, man möge besonders auf eine der gefürchtetsten und verbreiteten Erkrankungen beim Leonberger achten, bewirkte kein genaueres Hinschauen. Im Nachhinein werfe ich mir einerseits vor, dass ich mich auf das Urteil von zwei Fachärztinnen verlassen hatte, anstatt selbst genauer hinzuschauen, andrerseits tröstet es mich, dass J.Lo aufgrund der Fehldiagnose die verbleibende Zeit ohne Einschränkungen geniessen durfte und ich in meiner Ahnungslosigkeit nicht in der Sorge leben musste, es könnte bei einem an sich belanglosen Vorfall zu einem äusserst qualvollen Tod kommen.

 

Ich hätte J.Lo nicht retten, mich jedoch mental auf den nahenden Tod vorbereiten und ihr den teuren Medikamentencocktail von täglich 8 Tabletten, der so gut wie gar nichts bewirkte, ersparen können. Auf meine Frage anfangs April, weshalb meine Hündin trotz Medikamenten nach wie vor hinke, hiess es:"Es gibt halt Hunde, die wegen Spondylose bis an ihr Lebensende Pillen schlucken müssen...." Nun, was bleibt einem da übrig, als die Hoffnung auf Besserung aufrecht zu erhalten und immer wieder Nachschub zu bestellen, damit die Patientin minim weniger hinkt....?

 

Als J.Lo anfangs Mai begann, deutlich mehr Schmerzen zu zeigen, suchte ich auf wärmste Empfehlung Herr Dr. Raymann in Uznach auf. Wenige Handgriffe und J.Lo's schmerzhafte Reaktion darauf, sowie ein kurzer Blick auf die Röntgenaufnahmen vom Januar, eröffneten dem Tierarzt den von allen Leonbergerbesitzern gefürchteten Verdacht: Knochenkrebs beim Übergang von den Lendenwirbeln zum Kreuzbein - kein Calcium, keine Substanz mehr in den Knochen des Iliosakralgelenks. Prognose aussichtslos, absetzen aller bisherigen Medikamente, Umstellung auf 2 x Rimadyl pro Tag.
3 Tage später beim nochmaligen Röntgen war eine immense Verschlechterung der betroffenen Stellen zu erkennen.

Als J.Lo  aus der Narkose erwachen wollte, litt sie extrem. Ihre beängstigende Schmerzäusserung liess vermuten, dass bei erschlaffter Muskulatur und daher null Halt für die Muskulatur, beim nötigen Hoch- und wieder Herunterheben für das Röntgenprozedere ein Bruch an der betroffenen Stelle verursacht worden war.


Uns blieb nur eine einzige und endgültige Entscheidung zum Wohl von J.Lo.....

Du warst zu jeder Jahreszeit mein fotogenstes Leo-Model ever!
Du warst zu jeder Jahreszeit mein fotogenstes Leo-Model ever!

Und Du bist die Mutter von 9 wunderbaren Nachkommen, welche sich auf obigem Bild am 51. Trächtigkeitstag in Deinem hübschen Bäuchlein verstecken.
Du lebst in Deinen Kindern weiter, und sie werden ihren Besitzern hoffentlich noch viele Jahre Freude bereiten.
Dankbar dafür, dass ich Deine Tochter Lexa noch bei mir habe, denke ich an die viel zu kurze Zeit mit dir zurück.
Du warst spannend, manchmal etwas verrückt und - wie jeder Leo - einfach einzigartig.

Erinnerungen an den Tag Deiner Zuchttauglichkeitsprüfung vom 2. April 2016

Danke Käthi für Dein Vertrauen und unsere langjährige Freundschaft.

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