Meus Amicus Filis

03.05.2006 - 08.02.2018

HD-AA - ED-00

LPN1-NN - LPN2-NN

67 cm - ca. 45 kg

Eine Leonbergerhündin, die ihren 11. Geburtstag feiern darf, berührt einen auf besondere Weise.

Ruhe, Abgeklärtheit und Zufriedenheit mit sich und der Welt strahlen Weisheit und eine unsagbar herzliche Wärme aus.

Ein Tag der Freude, der sich aber auch mit dem Gedanken tragen muss, dass ein baldiger Abschied

vielleicht nicht mehr allzu weit entfernt ist.

Wir hofften, Filis möge die heissen Sommertage gut überstehen, da sie aufgrund der erfolglosen LP-OP im Sommer 2016 noch immer mit lauten Atemgeräuschen und - wie wir vor allem bei freudiger Aufregung vermuteten - auch mit einem Engegefühl im Rachen zurecht kommen musste.

Ihr Instinkt half ihr, sich dort aufzuhalten, wo es für sie am angenehmsten war. Mit der einen oder anderen kühlenden Massnahme unsererseits überstand Filis die wärmste Jahreszeit erstaunlich gut.

Dass gemeinsame Spaziergänge selbst an kühleren Sommertagen nicht mehr möglich waren,

hatte uns Filis unmissverständlich zu verstehen gegeben.

Im Herbst 2017 begann ihre Hinterhand verstärkt an Kraft zu verlieren.

Sie genoss es aber noch immer sehr, neben dem Garten liegend ihr Fell von einem lauen Sommerlüftchen durchwehen zu lassen, mich in den Stall zu begleiten, vom Hofplatz aus die Geschehnisse rund um's Haus mitzuverfolgen und da und dort einen Schnuppergang zu unternehmen.

Dass sie sich im hohen Alter noch sehr oft genüsslich im Gras wälzte,

war für uns immer ein Zeichen äussersten Wohlbefindens.

Filis' Hochgenuss liess uns hoffen, dass sie noch lange bei uns bleiben würde!

Über Besuch freute sie sich immer noch riesig, auch wenn sie dessen Ankunft aufgrund ihrer seit ca. 2 Jahren bestehenden Gehörlosigkeit oft erst etwas später bemerkte.

 

Das neue Jahr begann, und mit ihm stieg auch die Hoffnung,

dass Du 2018 vielleicht sogar noch Deinen 12. Geburtstag feiern könntest.

Am 7. Februar kamen erste Zweifel auf, denn wenn Dein immer enormer Appetit nachlässt, wenn man Dich bitten muss,

Du mögest etwas zu Dir nehmen, muss man sich auf Ungutes vorbereiten.

Das Wenige, was Du noch zu Dir nahmst, konntest Du nicht mehr bei Dir behalten.

Ein stetes Hüsteln begleitete Dich durch den Tag, in der Nacht konntest Du aber ruhig und entspannt schlafen.

Etwas beunruhigend war die Tatsache, dass man Dein für uns zur Gewohnheit gewordenes

Atemgeräusch nicht mehr wahrnehmen konnte. Du atmetest ruhiger, mit geschlossenem Maul...ungewohnt still....

Am 8. Februar konntest Du nicht mal mehr Deinen Durst stillen, weil Du auch das Wasser wieder hergeben musstest.

Bewegen mochtest Du Dich ab Mittag nicht mehr - Du lagst stundenlang am selben Platz.

Die Kraft, Dich über die Ankunft eines Dir wohlbekannten und von Dir sehr geliebten Menschen zu freuen, fehlte.

Deine physischen Kräfte und Deine immer überaus herzliche Wahrnehmung Deines Umfelds verliessen Dich

an Deinem letzten Lebenstag von Stunde zu Stunde mehr.

Als Deine Augen anfingen, ins Leere zu schauen, als Berührungen Deines flauschigen Fells,

Deines weichen Körpers ein ungewohntes und fremdes Gefühl in uns auslösten, wussten wir,

dass es Zeit war, schweren Herzens über Leben und Tod entscheiden zu müssen.

Es schien, als hätten Körper und Seele eine Vereinbarung getroffen, sich gemeinsam von der irdischen Welt zu verabschieden, um Dir die letzte Ruhe zu gönnen.

 

Still und sanft wie Du immer warst, hast Du Deine allerletzte Reise angetreten.

 

Du warst für mich Sinnbild für Sanftmut, für ein sensibles Gespür, für uneingeschränkte Liebe und für ein Herz,

das nie auch nur den kleinsten boshaften Gedanken in sich zu tragen schien.

 

Nun bist Du fortgegangen ins Land des Friedens und der Ewigkeit.

Die unzähligen schönen Erinnerungen an Dich werden nie verblassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ruhe sanft, Filis, Püppi, Püppelini....

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